Vom 1. bis 3. Oktober fand die Generalversammlung von MINAGRIS in der AGES-Zentrale in Wien statt, an der Forscher:innen, Partner:innen und Projektmitarbeiter:innen aus ganz Europa teilnahmen. Im Laufe der drei Tage tauschten die Teilnehmenden Projektaktualisierungen aus, diskutierten wichtige Erkenntnisse und arbeiteten gemeinsam an den nächsten Schritten zum Verständnis der Auswirkungen von Kunststoffen auf unsere Böden – ein entscheidendes Thema für nachhaltige Landwirtschaft und Forschung.
Die Herausforderung verstehen: Kunststoffe in landwirtschaftlichen Böden
Das MINAGRIS-Projekt zielt darauf ab, zu verstehen, wie sich Kunststoffe auf die landwirtschaftliche Produktivität auswirken, indem es die Zusammenhänge zwischen Plastikmüll, sowie die Biodiversität des Bodens untersucht. Da Kunststoffe in der Landwirtschaft für alles Mögliche verwendet werden, von Mulchfolien bis hin zu Düngemitteln, sammeln sich Mikro- und Nanokunststoffe (MNPs) im Boden an. Der Nährstoffkreislauf, die Wasserdynamik und sogar die Systeme von Pflanzen und Bodenorganismen können durch diese Partikel verändert werden. In Kombination mit anderen Schadstoffen werden ihre Auswirkungen noch komplexer. MINAGRIS bringt Wissenschafter:innen, Landwirt:innen, politische Entscheidungsträger:innen und Bürger:innen zusammen, um dieses Problem besser zu verstehen und anzugehen und die Plastikverschmutzung in landwirtschaftlichen Böden zu reduzieren.
Was geschah bei der Minagris-Generalversammlung 2025?
Tag 1: Zusammenarbeit und Fortschritt
Nach einer Einführungsrunde durch Projektleiter Benjamin Van Doorslaer begann die Versammlung mit Begrüßungsworten von Esperanza Huerta Lwanga (WU) und Taru Sandén (AGES). Anschließend stellten die Teilnehmenden ihre Fortschritte bei den einzelnen Arbeitspaketen vor und hoben dabei insbesondere ihre Ergebnisse in den Bereichen Bodenanalyse, Datenerhebung und sozioökonomische Forschung hervor. Nach einer offenen Diskussion endete der Tag mit einem Ausblick auf das kommende Jahr.
Tag 2: Workshops und Exkursionen
Der zweite Tag stand im Zeichen interaktiver Workshops, in denen die Teams über Datenmanagement, Feldversuche und die Bewertung von Ökosystemleistungen diskutierten. Die Teilnehmenden erörterten Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit und entwarfen Pläne für das letzte Jahr des Projekts. Nach einer gemütlichen Stadtrundfahrt und einem Abendessen am Abend bot der Höhepunkt der Veranstaltung, der Ausflug zur City Farm Wien, einen praktischen Einblick in die städtische Landwirtschaft und die Herausforderungen im Zusammenhang mit Kunststoffen.
Tag 3: Vorausplanen
Der letzte Tag drehte sich dann um Zukunftsplanung und Zusammenarbeit. Die Teilnehmenden tauschten sich über ihre Eindrücke von der Exkursion aus, verfeinerten die Veranstaltungsstrategie des Projekts und diskutierten Herausforderungen und Ziele für jedes Arbeitspaket. Die Abschlussreden von WU und EQY rundeten die Diskussion ab, wobei der Schwerpunkt auf Entwicklung und gegenseitigem Engagement lag.
Die Rolle von SPOTTERON und der Citizen Science SoilPlastic App für das Engagement von Citizens
Ein wesentlicher Bestandteil der MINAGRIS-Strategie zur Öffentlichkeitsarbeit und Bürger:innenbeteiligung ist die von MINAGRIS und SPOTTERON entwickelte SoilPlastic App.
Mit dieser App können Landwirt:innen, Forscher:innen und Bürger:innen Beobachtungen von Plastikabfällen in landwirtschaftlichen Böden direkt vor Ort erfassen. Diese Daten helfen dem MINAGRIS-Projekt, die Ursachen, die Verbreitung und die Auswirkungen der Plastikverschmutzung besser zu verstehen und die Kluft zwischen wissenschaftlicher Forschung und Bürger:innenbeteiligung zu überbrücken. So entsteht ein vollständigeres Bild davon, wie sich Plastik auf unsere Agrarsysteme auswirkt und was getan werden kann, um seine negativen Auswirkungen zu minimieren.
Zukunftspläne im MINAGRIS Projekt
Die Generalversammlung in Wien hob nicht nur die wissenschaftlichen Fortschritte des MINAGRIS-Projekts hervor, sondern auch die enge Zusammenarbeit zwischen den Partner:innen. Da das Projekt nun in seine letzte Phase eintritt, liegt der Schwerpunkt nun auf der Fertigstellung der Ergebnisse, der Verbreitung der Erkenntnisse und der Einbindung der breiteren Öffentlichkeit in die gemeinsamen Bemühungen zum Schutz der Bodengesundheit und der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Mit engagierter Forschung, technologischer Innovation und aktiver Beteiligung ebnet MINAGRIS weiterhin den Weg für eine sauberere und widerstandsfähigere Zukunft der Landwirtschaft.
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