Citizen Science Interview I - Johannes Frauscher, Global 2000

Montag, 15 April 2019 17:57

Interviewserie mit Leitern verschiedener Projekte der SPOTTERON Plattform

Wir starten heute eine Interview-Serie auf unserem Blog. Es werden laufend Interviews zum Thema Citizen Science mit LeiterInnen verschiedener Projekte, die auf der SPOTTERON Platform laufen, stattfinden, welche wir später hier in unserem Citizen Science Blog veröffentlichen.

Heute beantwortet Johannes von Global 2000 (DreckSpotz App) ein paar Fragen. Zum Download der Littering App geht es hier. (https://www.global2000.at/dreckspotz)

1. Wenn Sie den Begriff Citizen Science zufällig jemandem fremden auf der Straße erklären müssten, der ihn noch nie gehört hat, wie würde diese Erklärung lauten?

Citizen Science heißt partizipative Wissenschaft. Das heißt jeder und jede kann teilnehmen und eigene Erfahrungen aus dem alltäglichen Leben teilen. Wenn z.B. jemand ein Thermometer und einen Niederschlagsmesser bei sich im Garten installiert und diese Daten an das ZAMG sendet, ist der-/diejenige schon Teil eines Citizen Science Projekts.Welchen Stellenwert nehmen Citizen Science Projekte Ihrer Meinung nach momentan in der Wissenschaft ein?

2. Ich kann diese Frage nur von meinem (NGO) Standpunkt beantworten. In jedem Fall nimmt Citizen Science einen hohen Stellenwert ein. Citizen Science ist ein sinnvolles Werkzeug um die Bevölkerung über wissenschaftliche Projekte zu informieren, das Interesse an Umweltschutz- und ähnlichen Themen zu wecken und selbst einen aktiven Beitrag zu leisten. Citizen Science kann dahingehend ein perfektes Tool für Bewusstseinsbildung sein.Blicken Sie einmal auf die Laufzeit des Projektes zurück. Wie hat sich Citizen Science in den letzten Jahren verändert?

Grundsätzlich ist sicherlich die Bekanntheit und die Akzeptanz von Citizen Science gestiegen.

Bei unserem Projekt konkret steigen die Userzahlen. Man kann eine positive Entwicklung beobachten. Wir werden Citizen Science auf jeden Fall weiterhin in unsere Arbeit als NGO einbeziehen.

3. Was tun Sie um die Reichweite Ihres Projektes zu vergrößern?

Wir haben die Littering App seit 2 ½ Jahren und haben immer schon mit Partnern wie z.B. dem österreichischen Alpenverein zusammengearbeitet. Im Moment sind wir auf der Suche nach weiteren Partnern, die uns österreichweit unterstützen. Dazu gibt es im Moment konkrete Gespräche mit ein paar Akteuren. Zusätzlich ist die DreckSpotz App als Teil des Citizen Science Awards 2019 im Programm. Der Citizen Science Award läuft von Anfang April bis Anfang Juli. Über diesen Award wird unsere App österreichweit an Schulen beworben. Das lässige dabei ist, dass Schulklassen bei dem Wettbewerb 1750€ gewinnen können, was die Motivation der teilnehmenden SchülerInnen extrem erhöht. Das ist glaube ich ein ganz großer Schritt.

4. Wie lässt sich die Qualität der von Citizen Scientists gesammelten Daten sicherstellen und wie gehen sie als projektleitender Wissenschaftler mit den gesammelten Daten um?

Nachdem die gesammelten Daten von uns aussortiert (das bedeutet: unrealistische Beiträge, welche z.B. durch Tippfehler entstanden sind, werden ausgefiltert, eindeutig falsche Geo-Daten werden gefiltert) und vom E.C.O. Institut für Ökologie, bei welchem Experten auf diesem Gebiet arbeiten, kontrolliert wurden, sind die Daten der DreckSpotz App in einem österreichischen “Müll in der Natur” Bericht ausgewertet und im Herbst 2018 veröffentlicht worden.

5. Für Citizen Science Projekte ist es essentiell die Grenzen der gesammelten Daten zu kennen um bei der Auswertung seriös vorgehen zu können.In Citizen Science Projekten spielt die Community, die Motivation der einzelnen Citizen Scientists und die Kommunikation zwischen den einzelnen Usern eine wichtige Rolle. Wie relevant ist Ihrer Meinung nach Community-Arbeit bei der Verbesserung/Umsetzung von Citizen Science Projekten?

Äußerst wichtig, aber es kommt dabei sehr darauf an wie das Projekt gestaltet ist. Es gibt Citizen Science Projekte wo die Community-Arbeit Teil des interaktiven Kerngeschäfts ist, bei anderen Projekten ist dies eher nebensächlich. Beim Littering-Projekt ist es so, dass es grundsätzlich möglich ist gesteckte Ziele zu erreichen, ohne dass viel interaktion zwischen den einzelnen Usern notwendig ist. Jedoch haben wir beobachtet, dass bei einer gut funktionierenden, aktiven Community die Motivation der einzelnen User steigt. In unserem Forum hat sich eine Gruppe sehr aktiver User herauskristallisiert, die unsere App mit hoher Frequenz und konstant nutzt und sich darüber aktiv im Forum austauscht. Projektleiter sollten eine funktionierende Community auf jeden Fall fördern.

6. Warum ist es in ihren Augen notwendig aktiv Citizen Science zu betreiben und zu fördern?

An diesem Punkt möchte ich noch einmal auf meine Antwort auf die zweite Frage verweisen. In Citizen Science verbirgt sich ein riesen Potential um zur Bewusstseinsbildung und Aktivierungsarbeit der Bevölkerung beizutragen.

7. Wenn sie an die Zukunft denken, wo sehen Sie Citizen Science in den nächsten 10 Jahren, inwiefern muss sich Citizen Science in Zukunft verändern und anpassen?

Auf jeden Fall birgt Citizen Science ein riesiges Potential in allen Lebensbereichen, das weit über meine NGO Arbeit hinaus reicht. Umso weiter die Welt vernetzt ist, umso mehr Potential bietet Citizen Science. Aber ich glaube, dass mit dem Potential einer vernetzten Welt auch das Risiko steigt, was bedeutet dass Citizen Science Projekte umso mehr Verantwortung haben. Da geht es natürlich auch um den gläsernen Menschen, um den Datenschutz jedes und jeder Einzelnen. Ich glaube da ist Citizen Science sehr gefordert, vor allem wenn es um sensible Daten geht. Citizen Science ist noch nicht sehr alt, deswegen sollte die Community da ein besonderes Augenmerk darauf legen.

Wir bedanken uns herzlich bei Johannes Frauscher für das Interview!

  • Die Zusammenarbeit mit SPOTTERON für unsere Cizizen Science App war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten! Philipp und sein Team führten uns durch den gesamten Prozess und halfen uns unsere Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Als US-Kunden waren wir erstaunt, dass es keinerlei Verzögerungen aufgrund der Zeitdiffernz mit Europa gab - sie arbeiten wohl rund um die Uhr! E-Mails wurden immer schnell beantwortet, und Telefonate wurden im Hinblick auf unsere Zeitzone vereinbart. Ich kann jedem, der eine Citizen Science App entwickelt, eine Zusammenarbeit mit SPOTTERON wärmstens empfehlen!

    Jules Bruck, University of Delaware
  • Wir haben uns zu Beginn unseres Projektes CrowdWater viele Gedanken gemacht, wie wir die App realisieren könnten. Die Entscheidung für SPOTTERON war wohl einer der wichtigsten Beschlüsse im Projekt. Ausgezeichnete Umsetzungen unserer (nicht immer ganz fertigen) Ideen, kompetente Beratung und ein faires Geschäftsmodell - die Zusammenarbeit mit SPOTTERON trägt ganz entscheidend dazu bei, dass CrowdWater so gut läuft.

    Prof. Jan Seibert, Department of Geography Hydrology and Climate, University of Zurich
  • SPOTTERON hat es dem Tea Bag Index ermöglicht die Methoden des Engagements von Citizen Scientists zu erweitern und uns geholfen Ideen zu entwickeln, wie wir Böden der Öffentlichkeit näher bringen können. Es macht Spaß mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das eine Plattform erschafft, die als Kommunikationsmöglichkeit für alle am Projekt Beteiligten dient!

    Dr. Taru Sandén, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH - AGES
  • GLOBAL 2000 arbeitet seit mehr als 3 Jahren eng mit Spotteron zusammen. Gemeinsam haben wir die DreckSpotz App ins Leben gerufen und sind ständig daran diese weiterzuentwickeln. Das SPOTTERON Team ist dahingehend nicht nur unglaublich kompetent, sondern vor allem auch höchst flexibel und unkompliziert. Genau deswegen fühlen wir uns als Umweltschutzorganisation und NGO äußerst gut aufgehoben.

    Johannes Frauscher, GLOBAL 2000, Friends of Earth Austria
  • Die Zusammenarbeit mit Spotteron war ein reibungsloser und schneller Weg, um unser Citizen Science-Projekt zu starten! Ihre langjährige Erfahrung bei der Erstellung von Apps, sowie in der Kommunikation mit Bürgern hat sich als sehr wertvoll erwiesen und passt ausgezeichnet zu Wissenschaftler-Teams, die ihre ersten Schritte im Bereich von Citizen Science unternehmen!

    Bram Vanthournout, Ghent University
  • Die Entscheidung, für unser Mitmach-Projekt auf die Plattform von SPOTTERON zu setzen, lässt sich am besten so zusammenfassen: Es war in kürzester Zeit möglich, eine funktional ausgereifte und benutzerfreundliche Citizen-Science-App für unsere Zwecke umzusetzen. Die positive Resonanz auf die „Landauf – LandApp“ zeigt, dass Bürgerwissenschaft in Verbindung mit den geeigneten Tools richtig Spaß macht.

    Daniel Fähle, Landesarchiv Baden-Württemberg
  • Die von SPOTTERON programmierte App ist für uns die ideale Ergänzung zu den bisherigen Methoden und verstärkt die Einbindung der Citizen Scientists. Design und intuitive Handhabung sprechen junges und junggebliebenes Publikum an. Besonders schätze ich die Community Funtionen, die ein rasches und direktes Feedback ermöglichen. Sehr motivierend ist auch die Bereitschaft des SPOTTERON Teams sich aktiv mit Meldungen einzubringen, eine win-win-situation für alle.

    Irmgard Greilhuber, Mykologische Gesellschaft Österreich, Universität Wien
  • Mit SPOTTERON zusammen zu arbeiten war eine interessante Erfahrung für mich. Als Ökologie Doktorand kannte ich mich damit aus wie man Brushturkeys fängt und Experimente aufbaut um ihr Verhalten besser zu verstehen. Ich wusste aber fast gar nichts darüber, wie man eine größere Gemeinschaft im großen Stil für sich einsetzt. SPOTTERON's Expertise war von unschätzbarem Wert dafür, sie haben Erfahrung darin Apps zu designen, die Leute gerne benutzen und bringt dabei Detailangaben und zuverlässige, einfache Funktion in ein Gleichgewicht.
    Matthew Hall, Universität Sydney
  • Die Zusammenarbeit mit SPOTTERON war unerlässlich für unser Citizen Science Projekt. Die Ideen unserer Forschung wurden dank der guten Kommunikation und der Professionalität des Teams auf einfache und didaktische Weise in der App umgesetzt.

    Sara Blanco Ramirez, PhD Studentin, Hydrologie und Klima
  • Ich habe im Laufe meiner Karriere mit vielen App-Entwicklern zusammengearbeitet, aber keine lieferte eine so hohe Qualität wie SPOTTERON. Ihre Leistungen sind erstaunlich. Sie sind unglaublich innovativ, kreativ und agil, mit einem ausgeprägten Sinn für Humor und Leichtigkeit. SPOTTERON-Apps sind der Maßstab dafür, wie Citizen Science gut funktioniert. Sie verbessern unsere Fähigkeit, auf sinnvolle Weise mit der natürlichen Welt in Kontakt zu treten.

    Jen Sutfin, EarthWatch Australia
  • SPOTTERON bringt viel Herzblut und eine grosse Expertise im Bereich Citizen Science mit, um Projekte - nicht nur technisch - ins richtige Licht zu setzen. Die Webseiten schweiz-forscht.ch sowie ecsa-conference.eu fussen auf einer guten und unkomplizierten Zusammenarbeit mit unseren Österreichischen Partnern.

    Yasemin Tutav, Science et Cité
  • Ich bin verblüfft über die Leidenschaft für Citizen Science im SPOTTERON Team, beeindruckt von ihrer Energie und Initiative und dankbar für alles was ich durch die Zusaamenarbeit mit ihnen am Fjällkalendern Projekt gelernt habe.

    Kjell Bolmgren, Universität Stockholm
  • Als Wissenschaftlerin muss ich sagen, die Entscheidung unsere Citizen Science App ‘Fågelbär’ in Zusammenarbeit mit SPOTTERON zu erstelllen war die richtige. Wir konnten uns darauf konzentrieren welche Art von Daten wir sammeln wollen und das SPOTTERON Team hat für uns designt, programmiert und betreibt die App jetzt auch.

    Matilda Arnell, Universität Stockholm
  • ZAMGMit unserer SPOTTERON App Naturkalender ZAMG sind wir immer auf dem aktuellen Stand der Technik und können so unseren Citizen Scientists ein Tool anbieten, das auch die Generation von heute anspricht. Ohne dass wir uns mit technischen Fragen beschäftigen müssen.

    Thomas Hübner, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG
  • Mit SPOTTERON zusammenzuarbeiten bedeutet, sich in Sachen App & Citizen Science professionell begleiten zu lassen. Ich habe mich immer wieder über die Verlässlichkeit aber auch die Offenheit, sich auf Neues einzulassen, sehr gefreut und mich mit kompetenten Partnern ausgetauscht. Danke!

    Dr. Dott. Didone Frigerio, Universität Wien, KLF Grünau/Almtal
  • Wir sind mit dem Projekt Roadkill seit Beginn der SPOTTERON Plattform dabei und konnten die großartige Entwicklung des Tools in den letzten Jahren live miterleben und mitgestalten. Mit SPOTTERON gelingt es den Spagat zwischen wissenschaftlicher Forschung, Community Management und modernem Design zu schaffen. Die persönlich gestaltete Zusammenarbeit auf professionellem Niveau fördert zudem die angenehme Atmosphäre im Projekt.

    Dr. Florian Heigl, Universität für Bodenkultur Wien
  • Wer - auch wenn es einmal schnell gehen muss - ein engagiertes Team für die Umsetzung einer Citizen Science App sucht, ist bei SPOTTERON sehr gut aufgehoben. Schnelle Kommunikation, unkomplizierte wechselseitige Abstimmungen und laufende Updates der App, auch nach dem Release, kennzeichnen die erfolgreiche Zusammenarbeit.

    Magdalena Gärtner, Center for Human-Computer Interaction, Universität Salzburg

  • Mit der SPOTTERON App "Was geht ab?" konnten wir für Kinder eine ansprechende und zweckdienliche Möglichkeit kreieren, Problem- und Wohlfühlorte im Wohn- und Schulumfeld zu "spotten". Mit dem Team von SPOTTERON haben wir verlässliche und kreative Partner gefunden, die mehr als nur umsetzen.
    Juliane Stark, Universität für Bodenkultur Wien
  • Dank der Erfahrung und des Know-Hows, sowie dem Grundgerüst SPOTTERON, war die Entwicklung des CrowdWater Apps von SPOTTERON in kürzester Zeit vollbracht. Zudem finden wir ihr Modell mit den Entwicklungen, die allen zugute kommen, sehr fair und transparent. Man erhält so manchmal neue Features, von denen man nicht mal wusste, dass man sie braucht.

    Simon Etter, Universität Zürich
  • Durch SPOTTERON wird nicht nur die App Infrastruktur, sondern auch Ideen geteilt. So können wir gemeinsam eine nutzerfreundliche App entwickeln und immer wieder verbessern, die für die verschiedensten Projekte praktisch und einfach zu handhaben ist.

    Barbara Strobl, Universität Zürich
  • SPOTTERON ist für mich die gelungene Verknüpfung zwischen wissenschaftlichem Anspruch und ästhetischer Gestaltung. Die Apps sind intuitiv bedienbar, optisch äußerst ansprechend und entsprechen dennoch den Ansprüchen, die ich als Wissenschaftler in Punkto Datenqualität und -sicherheit habe. Die Zusammenarbeit erfolgt auf sehr kollegiale und vertrauensvolle Weise, sodass man auch von den Design- und Usabilityerfahrungen von SPOTTERON viel lernen kann.

    Daniel Dörler, Universität für Bodenkultur Wien
  • Ganz besonders cool finde ich, dass wir in unserer App die vielen Ideen und neuen Tools nutzen können, die von anderen Projekten der SPOTTERON-Familie entwickelt werden, ohne die Kosten dafür tragen zu müssen…

    Klaus Wanninger, Lacon

Short News

  • Neue Studie aus dem BiciZen Projekt: „BiciZen: Lessons in the Development of a Crowdsourcing Mobile App to Make Cities More Bikeable”, veröffentlicht im Journal of Participatory Research Methods. Mehr Artikel auf der Publikationsseite hier.

    in Shortnews
  • Das Projekt Roadkill hat spannende Kurzvideos für Citizen Scientists erstellt! Die Videos bieten Informationen zu den Funktionen der Roadkill App, z. B. wie man Spots bestätigen kann, kommentiert und wie Fotos für das Projekt gemacht werden können. Die Videos sind im Blog „Österreich forscht“ verfügbar, mehr Infos dazu gibt es hier.

    in Shortnews

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