Wissenschaft trifft auf Kunst - ein Interview mit Max Helmberger

Mittwoch, 11 Dezember 2019 18:18
Max Helmberger

Wir bei SPOTTERON lieben es, wenn Wissenschaft, Design und Kunst miteiner verschmelzen und so etwas Neues und Einzigartiges schaffen. Eines dieser einzigarteigen Dinge sind die Animationsvideos von Max Helmberger.

Max ist Doktorand im Matthew Grieshops Labor, Wisconsin, und forscht derzeit im Bereich Bodenökologie, genauer gesagt über Mikroplastik im Boden. Er ist ausgebildeter Entomologe und darüber hinaus ein talentierter Künstler, der Animationsvideos aus Tonfiguren erstellt.

Wir haben Max ein paar Fragen zu ihm und seiner Arbeit gestellt.

SPOTTERON:
Max, ich habe gelesen, dass du in einer abgelegenen, von der Außenwelt abgeschnittenen Hütte im Wald aufgewachsen bist. Kannst du uns etwas darüber, und wie sich dieser Lebensstil auf deinen Werdegang ausgewirkt hat, erzählen?

Max:
Ja, das Haus war in der Tat abgeschnitten, allerdings hatten wir Strom aus Sonnenkollektoren, Telefon und Internetanschluss, so dass es nicht vollständig aus der Welt war. Da ich aber ohne Geschwister aufwuchs, spielte ich viel im Wald, drehte Steine ​​um und beobachtete Würmer, Tausendfüßler, Isopoden. Das hat mein Interesse für Entomologie geweckt.
Meine Forschung konzentriert sich im Moment mehr auf Bodenökologie, genauer gesagt Mikroplastik im Boden, die Wechselwirkungen von Mikroplastik mit wirbellosen Tieren. Dies ist ein relativ neues Studiengebiet, die ersten Arbeiten dazu wurden erst 2016 veröffentlicht. Es sind hier also noch viele Grundlagenforschung zu tun, und ich entwickle die analytischen Methoden dazu.
Umweltverschmutzung ist seit einiger Zeit ein großes Problem, und wir hören viel über die Verschmutzung der Ozeane. Leider hören wir weniger über die wahrscheinlich noch höhere Belastung unserer Böden. Was wir bis jetzt herausgefunden haben, ist, dass es einige wirbellose Tierarten gibt, die einen Teil des Kunststoffs biologisch abbauen können, allerdings nicht alles. Der Rest wird zu Mikroplastik, und wir müssen noch viel mehr darüber lernen, um dieses Verschmutzungsproblem anzugehen.

SPOTTERON:
Und zusätzlich zu all dem machst du Animationsvideos aus Ton. Wie kam es dazu?

Max:
Meine Großmutter brachte mich mit sechs Jahren zu einem zweistündige Anitamtionskurs für Kinder. Das war alles, was ich jemals über den Prozess gelernt habe und das Wissen, auf das ich bis heute zurückgreife. Mir ist klar, dass meine Animationen etwas grob sind, da ich sie alleine mache und es kein großes Animationsstudio gibt.

Animationsvideo von Max, über die Auswirkungen von Regenwürmern auf die Erde, in der sie leben.

 

SPOTTERON:
Wer ist die primäre Zielgruppe für deine Videos?

Max:
Bisher wurde es in Schulen zu Unterrichtszwecken gezeigt. Meine ersten Animationsvideos entstanden im Rahmen einer Assistenzstelle für Öffentlichkeitsarbeit bei Cornell.
Ich mag es, Dinge darzustellen, die im wirklichen Leben schwer zu zeigen sind. Wirbeltiere und Menschen kann man einfach filmen, da gibt es keine Notwendigkeit sie aus Tonfiguren nachzustellen.

SPOTTERON:
Wie sieht der Entstehungsprozess von Anfang bis zum fertigen Video aus?

Max:
Ich beginne immer mit einem Drehbuch und einer Erzählung, in der ich die Geschichte darstelle und wie viele Frames ich für jede Szene benötige. Ganz zu beginnt machte ich den großen Fehler, zuerst die Animation ohne Skript zu machen, und hatte am Ende zu wenig Material. Ein Drehbuch zu haben ist also sehr wichtig.
Überlicherweise arbeit ich einem dunklen Raum mit nur einem Arbeitslicht und einer Kamera über dem Arbeitsplatz - das wars. Sobal alles eingestellt ist und die Tonfiguren gemacht sind, beginnt ich den langen Prozess des Fotografierens: ich mache ein Foto, bewege die Tonmodelle um einen Millimeter, mache das nächste Bild und so weiter. Normalerweise schieße ich fünf Bilder, also fünf Frames pro Sekunde, daher dauert alles sehr lange. Danach setze ich die Frames zusammen, bearbeite sie geringfügig und nehme das Voice-Over auf.
Die Produktion meines längsten Videos über den asiatischen Langhornkäfer dauerte 35 Stunden.

Animationsvideo von Max über den Lebenszyklus von Asiatischen Langhornkäfern, in Auftrag der Hajek Lab Group an der Cornell University.

 

SPOTTERON:
Wow, das ist wahre Hingabe und handwerkliches Talent! Wann können wir mehr von deiner Arbeit erwarten? Hast du neue Videos in der Pipeline?

Max:
Momentan leider keine in der Pipeline, da ich mich momentan hauptsächlich auf die Forschung für meine Doktorarbeit konzentriere.
Außerdem entwickle ich ein Kartenspiel mit dem Titel "Life for the Loam" (dt. "Das Leben im Lehm"), in dem die Rolle von Bodenorganismen zur Erhaltung eines gesunden Bodens erklärt wird. Mein langfristiges Ziel ist es, dies in ein Web-App-Spiel zu integrieren. Außerdem schreibe ich seit meiner Kindheit an einem Fantasy-Roman über parallele Universen.

SPOTTERON:
Das ist großartig! Wir hier bei SPOTTERON sind große Fans Deiner Arbeit und hoffen, in Zukunft weitere wundervolle Animationen vo dir zu sehen! Vielen Dank für das Interview!

Hier sind noch einige unserer liebsten Animationsvideos von Max Helmberg:

      

    

Hier geht es zu Max's YouTube Channel.

 

  • Die Zusammenarbeit mit SPOTTERON für unsere Cizizen Science App war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten! Philipp und sein Team führten uns durch den gesamten Prozess und halfen uns unsere Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Als US-Kunden waren wir erstaunt, dass es keinerlei Verzögerungen aufgrund der Zeitdiffernz mit Europa gab - sie arbeiten wohl rund um die Uhr! E-Mails wurden immer schnell beantwortet, und Telefonate wurden im Hinblick auf unsere Zeitzone vereinbart. Ich kann jedem, der eine Citizen Science App entwickelt, eine Zusammenarbeit mit SPOTTERON wärmstens empfehlen!

    Jules Bruck, University of Delaware
  • Wir haben uns zu Beginn unseres Projektes CrowdWater viele Gedanken gemacht, wie wir die App realisieren könnten. Die Entscheidung für SPOTTERON war wohl einer der wichtigsten Beschlüsse im Projekt. Ausgezeichnete Umsetzungen unserer (nicht immer ganz fertigen) Ideen, kompetente Beratung und ein faires Geschäftsmodell - die Zusammenarbeit mit SPOTTERON trägt ganz entscheidend dazu bei, dass CrowdWater so gut läuft.

    Prof. Jan Seibert, Department of Geography Hydrology and Climate, University of Zurich
  • SPOTTERON hat es dem Tea Bag Index ermöglicht die Methoden des Engagements von Citizen Scientists zu erweitern und uns geholfen Ideen zu entwickeln, wie wir Böden der Öffentlichkeit näher bringen können. Es macht Spaß mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das eine Plattform erschafft, die als Kommunikationsmöglichkeit für alle am Projekt Beteiligten dient!

    Dr. Taru Sandén, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH - AGES
  • GLOBAL 2000 arbeitet seit mehr als 3 Jahren eng mit Spotteron zusammen. Gemeinsam haben wir die DreckSpotz App ins Leben gerufen und sind ständig daran diese weiterzuentwickeln. Das SPOTTERON Team ist dahingehend nicht nur unglaublich kompetent, sondern vor allem auch höchst flexibel und unkompliziert. Genau deswegen fühlen wir uns als Umweltschutzorganisation und NGO äußerst gut aufgehoben.

    Johannes Frauscher, GLOBAL 2000, Friends of Earth Austria
  • Die Zusammenarbeit mit Spotteron war ein reibungsloser und schneller Weg, um unser Citizen Science-Projekt zu starten! Ihre langjährige Erfahrung bei der Erstellung von Apps, sowie in der Kommunikation mit Bürgern hat sich als sehr wertvoll erwiesen und passt ausgezeichnet zu Wissenschaftler-Teams, die ihre ersten Schritte im Bereich von Citizen Science unternehmen!

    Bram Vanthournout, Ghent University
  • Die Entscheidung, für unser Mitmach-Projekt auf die Plattform von SPOTTERON zu setzen, lässt sich am besten so zusammenfassen: Es war in kürzester Zeit möglich, eine funktional ausgereifte und benutzerfreundliche Citizen-Science-App für unsere Zwecke umzusetzen. Die positive Resonanz auf die „Landauf – LandApp“ zeigt, dass Bürgerwissenschaft in Verbindung mit den geeigneten Tools richtig Spaß macht.

    Daniel Fähle, Landesarchiv Baden-Württemberg
  • Die von SPOTTERON programmierte App ist für uns die ideale Ergänzung zu den bisherigen Methoden und verstärkt die Einbindung der Citizen Scientists. Design und intuitive Handhabung sprechen junges und junggebliebenes Publikum an. Besonders schätze ich die Community Funtionen, die ein rasches und direktes Feedback ermöglichen. Sehr motivierend ist auch die Bereitschaft des SPOTTERON Teams sich aktiv mit Meldungen einzubringen, eine win-win-situation für alle.

    Irmgard Greilhuber, Mykologische Gesellschaft Österreich, Universität Wien
  • Mit SPOTTERON zusammen zu arbeiten war eine interessante Erfahrung für mich. Als Ökologie Doktorand kannte ich mich damit aus wie man Brushturkeys fängt und Experimente aufbaut um ihr Verhalten besser zu verstehen. Ich wusste aber fast gar nichts darüber, wie man eine größere Gemeinschaft im großen Stil für sich einsetzt. SPOTTERON's Expertise war von unschätzbarem Wert dafür, sie haben Erfahrung darin Apps zu designen, die Leute gerne benutzen und bringt dabei Detailangaben und zuverlässige, einfache Funktion in ein Gleichgewicht.
    Matthew Hall, Universität Sydney
  • Die Zusammenarbeit mit SPOTTERON war unerlässlich für unser Citizen Science Projekt. Die Ideen unserer Forschung wurden dank der guten Kommunikation und der Professionalität des Teams auf einfache und didaktische Weise in der App umgesetzt.

    Sara Blanco Ramirez, PhD Studentin, Hydrologie und Klima
  • Ich habe im Laufe meiner Karriere mit vielen App-Entwicklern zusammengearbeitet, aber keine lieferte eine so hohe Qualität wie SPOTTERON. Ihre Leistungen sind erstaunlich. Sie sind unglaublich innovativ, kreativ und agil, mit einem ausgeprägten Sinn für Humor und Leichtigkeit. SPOTTERON-Apps sind der Maßstab dafür, wie Citizen Science gut funktioniert. Sie verbessern unsere Fähigkeit, auf sinnvolle Weise mit der natürlichen Welt in Kontakt zu treten.

    Jen Sutfin, EarthWatch Australia
  • SPOTTERON bringt viel Herzblut und eine grosse Expertise im Bereich Citizen Science mit, um Projekte - nicht nur technisch - ins richtige Licht zu setzen. Die Webseiten schweiz-forscht.ch sowie ecsa-conference.eu fussen auf einer guten und unkomplizierten Zusammenarbeit mit unseren Österreichischen Partnern.

    Yasemin Tutav, Science et Cité
  • Ich bin verblüfft über die Leidenschaft für Citizen Science im SPOTTERON Team, beeindruckt von ihrer Energie und Initiative und dankbar für alles was ich durch die Zusaamenarbeit mit ihnen am Fjällkalendern Projekt gelernt habe.

    Kjell Bolmgren, Universität Stockholm
  • Als Wissenschaftlerin muss ich sagen, die Entscheidung unsere Citizen Science App ‘Fågelbär’ in Zusammenarbeit mit SPOTTERON zu erstelllen war die richtige. Wir konnten uns darauf konzentrieren welche Art von Daten wir sammeln wollen und das SPOTTERON Team hat für uns designt, programmiert und betreibt die App jetzt auch.

    Matilda Arnell, Universität Stockholm
  • ZAMGMit unserer SPOTTERON App Naturkalender ZAMG sind wir immer auf dem aktuellen Stand der Technik und können so unseren Citizen Scientists ein Tool anbieten, das auch die Generation von heute anspricht. Ohne dass wir uns mit technischen Fragen beschäftigen müssen.

    Thomas Hübner, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG
  • Mit SPOTTERON zusammenzuarbeiten bedeutet, sich in Sachen App & Citizen Science professionell begleiten zu lassen. Ich habe mich immer wieder über die Verlässlichkeit aber auch die Offenheit, sich auf Neues einzulassen, sehr gefreut und mich mit kompetenten Partnern ausgetauscht. Danke!

    Dr. Dott. Didone Frigerio, Universität Wien, KLF Grünau/Almtal
  • Wir sind mit dem Projekt Roadkill seit Beginn der SPOTTERON Plattform dabei und konnten die großartige Entwicklung des Tools in den letzten Jahren live miterleben und mitgestalten. Mit SPOTTERON gelingt es den Spagat zwischen wissenschaftlicher Forschung, Community Management und modernem Design zu schaffen. Die persönlich gestaltete Zusammenarbeit auf professionellem Niveau fördert zudem die angenehme Atmosphäre im Projekt.

    Dr. Florian Heigl, Universität für Bodenkultur Wien
  • Wer - auch wenn es einmal schnell gehen muss - ein engagiertes Team für die Umsetzung einer Citizen Science App sucht, ist bei SPOTTERON sehr gut aufgehoben. Schnelle Kommunikation, unkomplizierte wechselseitige Abstimmungen und laufende Updates der App, auch nach dem Release, kennzeichnen die erfolgreiche Zusammenarbeit.

    Magdalena Gärtner, Center for Human-Computer Interaction, Universität Salzburg

  • Mit der SPOTTERON App "Was geht ab?" konnten wir für Kinder eine ansprechende und zweckdienliche Möglichkeit kreieren, Problem- und Wohlfühlorte im Wohn- und Schulumfeld zu "spotten". Mit dem Team von SPOTTERON haben wir verlässliche und kreative Partner gefunden, die mehr als nur umsetzen.
    Juliane Stark, Universität für Bodenkultur Wien
  • Dank der Erfahrung und des Know-Hows, sowie dem Grundgerüst SPOTTERON, war die Entwicklung des CrowdWater Apps von SPOTTERON in kürzester Zeit vollbracht. Zudem finden wir ihr Modell mit den Entwicklungen, die allen zugute kommen, sehr fair und transparent. Man erhält so manchmal neue Features, von denen man nicht mal wusste, dass man sie braucht.

    Simon Etter, Universität Zürich
  • Durch SPOTTERON wird nicht nur die App Infrastruktur, sondern auch Ideen geteilt. So können wir gemeinsam eine nutzerfreundliche App entwickeln und immer wieder verbessern, die für die verschiedensten Projekte praktisch und einfach zu handhaben ist.

    Barbara Strobl, Universität Zürich
  • SPOTTERON ist für mich die gelungene Verknüpfung zwischen wissenschaftlichem Anspruch und ästhetischer Gestaltung. Die Apps sind intuitiv bedienbar, optisch äußerst ansprechend und entsprechen dennoch den Ansprüchen, die ich als Wissenschaftler in Punkto Datenqualität und -sicherheit habe. Die Zusammenarbeit erfolgt auf sehr kollegiale und vertrauensvolle Weise, sodass man auch von den Design- und Usabilityerfahrungen von SPOTTERON viel lernen kann.

    Daniel Dörler, Universität für Bodenkultur Wien
  • Ganz besonders cool finde ich, dass wir in unserer App die vielen Ideen und neuen Tools nutzen können, die von anderen Projekten der SPOTTERON-Familie entwickelt werden, ohne die Kosten dafür tragen zu müssen…

    Klaus Wanninger, Lacon

Short News

  • Neue Studie aus dem BiciZen Projekt: „BiciZen: Lessons in the Development of a Crowdsourcing Mobile App to Make Cities More Bikeable”, veröffentlicht im Journal of Participatory Research Methods. Mehr Artikel auf der Publikationsseite hier.

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  • Das Projekt Roadkill hat spannende Kurzvideos für Citizen Scientists erstellt! Die Videos bieten Informationen zu den Funktionen der Roadkill App, z. B. wie man Spots bestätigen kann, kommentiert und wie Fotos für das Projekt gemacht werden können. Die Videos sind im Blog „Österreich forscht“ verfügbar, mehr Infos dazu gibt es hier.

    in Shortnews

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